Versteckt hinter den großen, alten Baumbeständen des Martin-Luther-Hains liegt an der Kolbermoorer Straße in Bad Aibling die Christuskirche.
Sie entstand 1903/04 durch die Initiative eines Kirchenbauvereins, da es eine eigenständige evangelische Pfarrei zu diesem Zeitpunkt noch nicht gab (Aiblings Protestanten gehörten nach Großkarolinenfeld, der 1806 gegründeten ersten evangelischen Pfarrei Oberbayerns).
Wie bei anderen Gotteshäusern wurde auch hier im Laufe der Zeit das Kircheninnere mehrfach verändert. Nur der äußere Baukörper in seiner Mischung aus Historismus und Jugendstil blieb unverändert erhalten.
So wurden 1961 die östlichen Chorfenster vermauert, um das Licht ganz auf die Kreuzigungsgruppe zu lenken. Deren Bildhauer war 1932 A. Dorn aus Suben. Auch der ursprüngliche Altar und die Kanzel wichen 1983 einer völligen Neugestaltung.
Diese letzte Innenrenovierung sollte zugleich einer liturgischen Umstellung dienen. Das Taufbecken wurde unmittelbar vor die Kreuzigungsgruppe gestellt und der Altar als Tisch des Herrn in die Mitte des Kirchenraums verlegt. Taufe und Abendmahl sind somit durch eine gemeinsame Raumachse mit dem Kreuz verbunden.
Über dem Kreuz zeigt in moderner farblicher Gestaltung ein Fresko das himmlische Jerusalem der Offenbarung. Die Darstellung wird wie in einem Baldachin von Säulen getragen, welche die Gemeinde symbolisieren. Das Wandbild selbst ist eine Illustration des Bibelwortes "Von 12 Perlen sind die Tore deiner Stadt: Wir stehen im Chor der Engel hoch um deinen Thron." So weisen Engel symbolisch den Weg. Die Majestät Gottes wird durch ein Auge, umgeben von vier Seraphinen, dargestellt. Christus erscheint als Lamm Gottes, welches das Buch mit den sieben Siegeln öffnet. Schöpfer diese Gemäldes ist Hubert Distler-Grafrath, der auch dem übrigen Kirchenraum die künstlerische Gestalt gab.